Page 12 - AKTUELLE AUSGABE KEMPENKOMPAKT
P. 12

KK RADTOUR-TIPP



       Rast. Ebenso im nahen und gut ausgeschilderten Millinger Theetu-
       in (Teegarten), der sich mitten im Naturschutzgebiet befindet. Hier
       kann man sich von Ende März bis Ende Oktober (10 bis 18 Uhr)
       mit einem Frühstück, warmen Essen oder einem klassischen „High
       Tea“ stärken. Keine hundert Meter vom Teegarten entfernt ist die
       Waal und ein schöner Sandstrand. Wir radeln weiter und wollen
       noch auf Entdeckungstour in der Natur gehen.

           Wilde Konik-Pferde und zottelige Galloway-Rinder


       Eine spektakuläre Besonderheit in der Millingerwaard sind ganz-
       jährig frei lebende Wildpferde (Konik) und Galloway-Rinder, die
       das weitläufige Gelände durchstreifen. Jeweils rund 150 Galloway-
       Rinder und Konik-Pferde leben frei auf den Flächen. Den hellbrau-
       nen und -grauen Koniks kann man an nur wenigen Orten so nahe
       sein, wie hier. Durch die vielen Ausflügler sind die Konik-Pferde
       nicht ängstlich, aber auch nicht wirklich an den Besuchern inter-
       essiert. Spektakulär wurde es für uns Radler, als wir abstiegen, um
       auf einem schmalen Waldweg kurz zu Fuß das Gelände zu durch-
       streifen. Plötzlich kamen uns zwei Koniks auf dem nur ein Meter
       breiten Pfad, beidseitig umgeben von Wasser, wild galoppierend
       entgegen. Etwas hatte die beiden Pferde vermutlich aufgeschreckt
       und verängstig. Es blieb nur ganz wenig Zeit für einen beherzten
       Seitenstepp, um die beiden Pferde auf dem engen Weg passieren zu
       lassen. Vermutlich ein sehr seltenes Erlebnis, denn die Pferde, die
       in den Sommermonaten mit ihren Fohlen unterwegs sind, halten
       meistens Distanz. Ohnehin ist empfohlen einent Abstand von min-
       destens 25 Metern einzuhalten. Wir hatten das Glück eine große
   12
       Gruppe der Koniks am Eingang des Naturschutzgebiets zu sehen,
       als diese in den Rheinwiesen mit einigen Fohlen grasten.

          Von Kekerdom bis Ooij nisten Störche und Wildvögel  wegen. Der Waal ist man nun wieder nah. Ebenso zahlreichen Wild-
                                                              vögeln, wie dem Kormoran, verschiedenen Gänsen-, Spechten- und
                                                              Möwenarten. Wir drehen nach 22 gefahrenen Kilometern in Ooij
       Beim Verlassen der Naturwege gelangt man ins kleine Dörfchen   um und nehmen uns die Weiterfahrt nach Nimwegen (von hier
       Kekerdom, das auf direktem Wege angesteuert nur rund 2 Kilo-  nur noch neun Kilometer bis Nimwegen) für den nächsten Besuch
       meter von Millingen entfernt liegt. Hier bekommt man malerische    in der Region vor. Nachdem wir uns noch kurz den Ortskern von
       tBlicke auf den imposanten Kirchturm und die Auenlandschaft   Millingen aan de Rijn aus dem Fahrradsattel angeschaut haben,
       geboten. Ein Storchenpaar nistet unweit der Deichstraße auf einer   steuern wir endlich einer wohlverdienten Kaffee- und Kuchenpause
       recht niedrigen und wackelig wirkenden Nisthilfe und rundet das   entgegen.
       idyllische Gesamtbild ab. Nun geht es sechs Kilometer bei stram-
       men Gegenwind weiter nach Ooij, der letzten Ortschaft vor Nim-  Auf der Hinfahrt haben wir kurz vor der niederländischen Grenze
                                                              zwischen Keken und Bimmen ein gemütliches Café  dafür ausge-
                                                              schaut. Das „Café im Gärtchen“ (cafe-im-gaertchen.nrw, Spicker 45,
                                                              47533 Kleve-Keeken) hätte keinen passenderen Namen finden kön-
                                                              nen. Der selbstgebackene Kuchen und leckere Cappuccino schme-
                                                              cken in dem liebevoll eingerichteten Garten hervorragend. Zahl-
                                                              reiche  Hecken  und  winklige  Bepflanzungen  haben  in  dem  Café
                                                              viele kleine gemütliche Eckchen entstehen lassen, so dass man die
                                                              warme und süße Stärkung in aller Ruhe genießen kann. Bis zum
                                                              Startpunkt nach Düffelward sind es nun nur noch fünf Kilometer,
                                                              die man am Ende der Tour (insgesamt 45 Kilometer) ganz gemüt-
                                                              lich ausrollen lassen kann.
                                                              Text + Fotos: Uli Geub
                                                              • Mehr Infos:
                                                              www.millingerteegarten.de
                                                              www.nabu-naturschutzstation.de
   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17